Gründung der Feuerwehr Aidenbach
Die Gründung der Feuerwehr fiel in eine bewegte Zeit. Kaum war der Krieg zwischen Österreich und Preußen 1866/68 beendet, in dem auch Bayern an der Seite von Österreich gekämpft hatte, da wurden wiederum Männer zum Feldzug gegen Frankreich - 1870/71 - gerufen.
Die siegreiche Beendigung dieses Krieges machte den Zusammenschluss aller deutschen Einzelstaaten zum Deutschen Kaiserreich möglich. Damit war notwendiger Weise die Vereinheitlichung des deutschen Münzwesens geboten. Aus Preußens Talern zu 30 Silbergroschen und den süddeutschen Gulden zu 60 Kreuzern wurde in dem Gesetz über die Ausprägung von Reichsgoldmünzen 1871 das dezimale Münzsystem eingeführt. 35 Kreuzer waren 1 Goldmark. Die Ausprägung der neuen Münzen und die Einziehung der alten dauerte verhältnismäßig lange, sodass die alten Münzen noch bis Ende 1878 Gültigkeit behielten. Dies ist insofern wichtig, da nicht in allen Unterlagen der Gründerjahre unserer Wehr immer eindeutig zu erkennen ist, um welche Währung es sich handelt. Aus unseren Rechnungsunterlagen ist ersichtlich, dass hier noch bis Ende 1878 mit Gulden (fl), ein Jahr später jedoch mit Goldmark gerechnet wurde.
Eine rasche und organisierte Bekämpfung von Feuerbrünsten war ein echtes Anliegen der Regierung und der Bevölkerung. Deshalb gab die Regierung von Niederbayern in einem Rundbrief die Aufforderung an die Gemeinden, überall freiwillige Feuerwehren ins Leben zu rufen.
In Aidenbach bemühte sich der damalige Bürgermeister Gaar um die Gründung der freiwilligen Feuerwehr. Am 2. November 1869 wurde der Verein offiziell in die Grundlisten beim bayrischen Landesfeuerwehrausschuss in München eingetragen.
Die Unterlagen über die ersten Anfänge der Feuerwehr sind leider sehr spärlich, sie bestehen nur aus einigen mit Bleistift geschriebenen losen Handzetteln. Auch über die Tätigkeit findet sich bis 1945 kaum ein Hinweis. Vielleicht sind aus politischen Gründen die Aufzeichnungen verschwunden. Erst nach Ende des 2. Weltkrieges begann man mit einer umfassenden Dokumentation der Vorfälle.
Schon vor der offiziellen Gründung bestand eine Gruppe von Männern, die bei Feuersgefahr einsatzbereit war. So bekämpften 1858 die Aidenbacher einen Brand in Walchsing mit einer Spritze und waren den Aufzeichnungen nach schnell und zahlreich zur Stelle. 1858 dämmten sie einen Brand in Gunzing ein, 1857 in Aldersbach und 1863 musste hier ein Brand auf dem Kellerboden des Brauers Heber gelöscht werden. Schon 1861 bewilligte die Gemeinde Aidenbach eine Ansteh- und 2 Hakenleitern für die Feuerwehr Vilshofen. Daraus ist zu schließen, dass die hiesige Feuerwehr der Wehr von Vilshofen zugeteilt war, bis sich der damalige Bürgermeister Gaar veranlasst sah, eine eigene Ortsfeuerwehr ins Leben zu rufen. Der Kaufmann Franz Koch wurde 1870 zum Kommandanten gewählt. Er stand bis zu seinem Tode 1897 auch als Vorstand und Schriftführer zur Verfügung.
Kommandant Koch wurde 1880 in Ortenburg zum Bezirksvertreter der FFW gewählt. Dieses Institut wurde 1876 gegründet. Der erste Vertreter war der Bierbrauer Stadler aus Vilshofen und blieb dies auch bis zu seinem Tode. Auch sein Nachfolger Franz Koch behielt dieses Amt bis zu seinem Tode 1896.
(Quelle: Festschrift zum 125-jährigen Gründungsfest)
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